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The Alpina Gstaad
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Crédits : Jill Harry. Übersetzung: Cecile Kleszcz. Fotos: To.org, Hassel

Musik und Kunst in Bidi Bidi

Ein neuer Blick darauf, was es bedeutet, ein „Flüchtling“ zu sein

Bei to.org fördern wir Beziehungen und Talente, die die Welt zu einem besseren Ort machen. Die vielfältigen Begabungen und die Kreativität in den städtischen Slums und Flüchtlingssiedlungen im südlich der Sahara gelegenen Afrika haben wir aus nächster Nähe erlebt. Genauso mussten wir erfahren, wie sehr es in diesen Gemeinschaften an Möglichkeiten zur kreativen Entwicklung mangelt. Aus diesem Grund unterstützt und fördert die To:Foundation seit 2017 die künstlerische und musikalische Entfaltung: Wir richten kreative Räume und Aufnahmestudios in städtischen Slums und Flüchtlingssiedlungen ein und schaffen damit Möglichkeiten für kreativen Ausdruck und Entwicklung.

Aktuell gestalten wir die Erzählung darüber, was es bedeutet, ein "Flüchtling" zu sein, neu. Wir unterstützen von Flüchtlingen geleitete Initiativen, bei denen Spiel und Kreativität im Vordergrund stehen. Im Norden Ugandas, 600 km nördlich der Hauptstadt Kampala, an der Grenze zum Südsudan, liegt die Bidi Bidi Flüchtlingssiedlung. Innerhalb von sechs Jahren wurde ein Gebiet, das früher als Weide für Rinder und Ziegen sowie als Brennholzquelle diente, zur Heimat von über einer Viertelmillion Vertriebener. Bidi Bidi, auch als "jüngste Stadt der Welt" bekannt, ist in den vergangenen Jahren zur größten Flüchtlingssiedlung auf dem afrikanischen Kontinent und zur zweitgrößten der Welt herangewachsen.

Hier gibt es nur wenige Aussichten auf Bildung oder den kreativen Ausdruck, was insbesondere bei jungen Menschen zu Frustrationen und einem allgegenwärtigen Gefühl der Chancenlosigkeit führt. Tatsächlich steht hier einem beträchtlichen Ausmaß an Kreativität der fehlende Zugang zu den erforderlichen Ressourcen und der Talentförderung gegenüber. Das durch das renommierte Architekturbüro Hassell Studio pro bono gestaltete Bidi Bidi Music & Arts Centre bezieht seine Inspiration aus dem Talent und der Leidenschaft der Gemeinde für die Musik. Wir sind der festen Überzeugung, dass der kreative Ausdruck ein grundlegendes Menschenrecht ist, und möchten dieses Zentrum nicht nur als Ort der Kreativität anlegen, sondern auch den Heilungsprozess einer Gemeinschaft unterstützen, die ein schweres Trauma erlitten hat.

Xavier de Kestelier, Leiter der Abteilung für Design, Technologie und Innovation bei Hassell, wird das Forschungs- und Designteam leiten und einen Ort erschaffen, der von Nachhaltigkeit und Kultur durchwoben ist. Der Entwurf kombiniert die traditionelle architektonische Ästhetik Nordugandas mit innovativen Funktionalitäten wie Regenwassernutzung und natürlicher Belüftung. Er beinhaltet Räumlichkeiten für den Musikunterricht, ein Aufnahmestudio, einen Open-Air-Aufführungs- und Gemeinschaftsraum, einen Gemüsegarten, eine Baumschule sowie Gemeinschaftstoiletten. Für den Bau werden kostengünstige, kohlenstoffarme Baumaterialien aus der Region verwendet, die Umsetzung erfolgt durch lokale Bauunternehmen, die für die Errichtung dieses einzigartigen Musik- und Kunstzentrums Flüchtlinge einstellen und ausbilden.

Bei diesem Vorhaben handelt sich nicht um ein herkömmliches humanitäres Projekt. Während es konventionellen Entwicklungsmodellen meist nicht gelingt, die Kraft der Kreativität zu nutzen oder die Chancen auf ganzheitliche Weise zu betrachten, umfasst unser Innovationsmodell den Blick auf Unternehmertum, kreative Kunst und Spiel. Wir sind davon überzeugt, dass die Musik für junge Menschen ein kraftvolles Instrument des Ausdrucks ist und dass sie eine heilende Wirkung auf traumatische Erlebnisse haben kann. Die südsudanesische Kultur verfügt über starke musikalische Traditionen – diese Initiative soll verlorene Verbindungen auferstehen lassen, Brücken zwischen den Gemeinschaften in Bidi Bidi bauen sowie elementare kreative Möglichkeiten für die Jugend schaffen.

Wenn Sie für das Bidi Bidi Music & Arts Centre spenden möchten oder mehr über diese Initiative erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an rach@to.org. Und wenn Sie unsere Fortschritte bei diesem und anderen Projekten verfolgen möchten, laden wir Sie ein, dem Instagram-Account von to.org zu folgen: @to_creativeactivists.

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